Was die Organspende von der Corona-Impfkampagne lernen kann
Was die Organspende von der Corona-Impfkampagne lernen kann
Claudia Bernhard betont im Gespräch zunächst, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Organspende auf Bundesebene geregelt sind. Dennoch sieht sie Handlungsmöglichkeiten auf Landesebene – vor allem in der gezielten Informations- und Aufklärungsarbeit. Durch Bundesratsinitiativen könnten Länder wie Bremen bundespolitische Impulse setzen, doch strukturelle Verbesserungen vor Ort seien mindestens genauso wichtig, um das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen.
Sie plädiert für einen langfristigen, dialogorientierten Weg, um das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken. Hashtag#Bremen habe mit seiner Impfkampagne gezeigt, wie erfolgreiche Aufklärungsarbeit funktionieren kann: durch niedrigschwellige Kommunikation, direkte Ansprache in den Stadtteilen und multiperspektivische Ansätze, die kulturelle und sprachliche Vielfalt berücksichtigen.
Am Ende des Gesprächs richtet sich der Blick auf die Zukunft: Claudia Bernhard spricht sich für ein präventionsorientiertes, quartiersnahes Gesundheitswesen aus, in dem Organspende ebenso wie Ernährung, Bewegung und andere Themen selbstverständlich mitgedacht werden. Die entscheidende Botschaft lautet: Nur durch kontinuierliche Aufklärung, kulturelle Sensibilität und echte Investitionen in lokale Gesundheitsstrukturen kann langfristig ein gesellschaftlicher Wandel erreicht werden – auch bei der Organspende.
Eine Besonderheit dieser Folge: um das vielschichtige Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten, haben wir auch Perspektiven von Bärbel Fangmann (Lebertransplantierte), Susi Knöller (Leitende Oberärztin und Leiterin Schwerpunkt Nierentransplantation) und PD Dr. Solveig Lena Hansen (Universitätslektorin für Ethik an der Universität Bremen und Mitglied der Ständigen Kommission Organtransplantation bei der Bundesärztekammer) eingebunden.
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